Dienstag, 19. Februar 2008
Drei Uhr. Drei Uhr, das ist immer zu spät oder zu früh für alles, was man tun will.

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Samstag, 6. Oktober 2007
Ethnologie
In letzter Zeit habe ich mehr und mehr das Gefühl die Ethnologie sei keine Wissenschaft. Sie kann sich schon lange nicht mehr über ihre Themen definieren, diese werden von der Soziologie wie der Kulturanthropologie, der Philosophie und der Literaturwissenschaft ebenso verhandelt. Der Versuch, die teilnehmende Beobachtung oder überhaupt qualitative Methoden als Auszeichnendes in Beschlag zu nehmen, ist ebenso nichts als eine Ausflucht, der Wirklichkeit entspricht vielmehr eine gegenseitige Durchdringung qualitativer und quantitativer Methoden in allen Kultur- und Sozialwissenschaften. Meiner Ansicht nach bietet die Ethnologie und die Beschäftigung mit den Themen, die ihr allgemein zugeschrieben werden, sowie ebenso eine Beschäftigung mit ihrer Geschichte, jedoch einen Moment der Erfahrung der eigenen Unzulänglichkeit, der eigenen Partikularität, der Fremdheit, die als grundlegend für die Geisteswissenschaft überhaupt bezeichnet werden kann. Nur in und durch sie wird deutlich wie sehr der Wissenschaftler nur im Dialog forschen kann, wird klar, dass jeder Untersuchungsgegenstand einer zweiter Ordnung ist, der schon mehrfach interpretiert und verändert wurde. Ebenso wird hier deutlich, dass die Untersuchung des Fremden nur im Rückgriff auf das Eigene möglich und das Eigene nur in Reflexion des Alternativen erkennbar ist. Es ist insofern vielleicht erstrebenswert eine Verbindung der einzelnen Fachrichtungen zu erreichen, was jedoch aufgrund der momentanen Tendenzen der Verschulung und Verkürzung des Studiums nur noch im Selbststudium geschehen kann. Mein momentaner Verdruß bezüglich der Ethnologie kann jedoch auch auf der unheimlichen Langeweile des Angebotenen beruhen.

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Samstag, 19. Mai 2007
Studiengebühren
Angesichts vor wenigen Tagen wieder stattgefundenen Demonstrationen gegen Studiengebühren, möchte ich kurz meine Meinung zu dieser vermeintlich demokratischen Form des Protests kundtun. Diese Demonstrationen sind polizeilich angemeldet (gleichwohl, schreit man Parolen gegen die Polizei, verstehe das wer will), sind relativ friedlich und aus diesem Grund werden sie innerhalb der "demokratischen" Struktur auch nicht wahrgenommen, deren Teil sie sind und deren Existenz von ihnen nur unterstützt wird (umgekehrt wird die Existenz dieser Proteste von der Politik absichtlich geduldet, diese systeminterne Katharsis führt dann dazu, dass Studenten vermeindlich meinen, sie hätten doch alles getan, sogar die Autobahn 30 Minuten blockiert, und man könne doch nichts ändern). Es ist, um mit den Worten von Max Gluckman zu sprechen, kein revolutionäres, vielmehr nur eine rebellierendes, häufig pubertäres, armseliges Ereignis, was man da beobachten kann, wenn einige biertrinkende Che Gueveras durch Frankfurt hüpfen und sich freuen, wenn sie mal bisschen den Staatsfeind spielen können (nichts anderes ist es, wenn die bundesdeutschen Gewerkschaften ihre Montagsdemos durchführen, sieht nur bisschen anders aus). Was man stattdessen vielmehr bräuchte, wäre eine Radikalisierung der Proteste (ein erster Schritt wäre das Nichtüberweisen der Semestergebühren), eine Demokratisierung der Hochschulpolitik (der Politik überhaupt) und eine Politisierung der Studenten

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